Wohlstand, Frieden und eine bessere medizinische Betreuung haben dazu geführt, dass die Menschen immer älter werden. Der Anteil der über 60jährigen in unserer Gemeinde wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Allerdings beobachten wir mit Sorge, dass immer mehr Menschen über 50 Jahre die Gemeinde verlassen. Ein Zeichen, dass die Gemeinde Ruppichteroth für viele Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, nicht attraktiv genug erscheint.
Die Konsequenzen für die Kommunalpolitik sind sehr vielschichtig. Einmal gibt es die fit gebliebenen, immer noch leistungsfähigen Senioren, die auf fremde Hilfe noch nicht angewiesen sind, und ältere Menschen, die zunehmend auf Hilfe angewiesen sind. Insbesondere für zunehmend hilfsbedürftige Menschen hat die Gemeinde die Entwicklung in den letzten Jahren verschlafen. Das Häuschen auf dem Dorf mit einem großen Garten kann nicht mehr bewirtschaftet werden. Die Kinder leben nicht mehr in der Nähe.
Es fehlt an Angeboten für Senioren, die so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben im Alter führen möchten. Also Wohnformen, in denen man sich selbst versorgen kann und gleichzeitig die Möglichkeit hat, im Bedarfsfall verschiedene Betreuungsleistungen abzurufen. Es fehlt an Aktivitäten, private Investoren oder Träger der Wohlfahrtspflege für derartige Projekte in der Gemeinde zu interessieren. Diesbezügliche Aktivitäten wurden von politischer Seite bereits im Vorfeld blockiert (Winterscheid). Die SPD hat als erste und einzige Partei hierzu sinnvolle Initiativen ergriffen.
Seniorengerechtes Wohnraumangebot ist ein wichtiger Baustein, damit unsere Senioren in der Gemeinde bleiben und hier am Gemeinschaftsleben teilnehmen. Das ist auch für die heimische wirtschaftliche Entwicklung wichtig. Senioren haben großen Bedarf an ortsnahen Dienstleistungen und kaufen diese in der Regel auch vor Ort ein. Dies schafft Arbeitsplätze und macht den Wohnstandort damit auch für junge Familien interessant. Diese Wertschöpfungskette darf uns nicht verloren gehen.
Aufgaben bis 2020
- Private Investoren für betreutes Wohnen in der Gemeinde Ruppichteroth gewinnen
- Unterstützung von alternativen Wohnformen (Senioren WG’s)
- Förderung des seniorengerechten Umbaus von Wohnungen durch Beratungsleistungen, damit ältere Menschen so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben können
- Gemeindeeigene Grundstücke für solche Projekte zur Verfügung stellen und offensiv anbieten
- Weitere Pflegeplätze für die Gemeinde Ruppichteroth, auch für die Kurzzeitpflege
- Sicherstellung des Öffentlichen Personennahverkehr von allen Teilen der Gemeinde zu den Mittelzentren, damit dort ohne Schwierigkeiten ein Facharzt aufgesucht werden kann oder Einkäufe wahrgenommen werden können
- Sicherstellung einer ärztlichen Grundversorgung in der Gemeinde. Gemeinsam mit den Nachbarkommunen müssen Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung geführt werden, um für den östlichen Rhein-Sieg-Kreis einen eigenständigen Versorgungsbereich zu bilden. Dadurch wird sichergestellt, dass Zulassungen für Hausärzte nicht aus der Gemeinde verlagert werden. Zusätzlich besteht damit auch die Chance, eine Facharztpraxis in der Gemeinde anzusiedeln.
- Netzwerke zur Betreuung von Senioren schaffen und Senioren möglichst aktiv an derartigen Netzwerken beteiligen