„Der Klimawandel wird uns bis zum Jahre 2040 auch im Rhein-Sieg-Kreis vor große Herausforderungen stellen, unter anderem auch in der Trinkwasserversorgung,“ so Werner Albrecht, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Denis Waldästl, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion ergänzt: „Für den Rhein-Sieg-Kreis ist es wichtig, vorsorglich Konzepte und Strategien zu entwickeln, wie in künftigen Jahren insbesondere in den Sommermonaten mit langanhaltender Trockenheit und Hitze die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden kann.“ Waldästl und Albrecht weiter: „Zwar musste der Rhein-Sieg-Kreis im Unterschied zu anderen Regionen Deutschlands in den trockenen und heißen Sommermonaten noch keine administrativen Maßnahmen zur Wassereinsparung erlassen. Der Wasserstand in der Wahnbachtalsperre war aber auch schon beträchtlich gesunken.“ Aus diesen Gründen möchte die SPD-Kreistagsfraktion einen möglichst einstimmigen Beschluss des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft herbeiführen, damit der Fachausschuss in seiner übernächsten Sitzung im September dieses wichtige Thema unter Hinzuziehung von Sachverständigen diskutiert. Daher hat die SPD-Kreistagsfraktion die Einladung der Geschäftsführerin des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) sowie eines Vertreters des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) und ggf. auch eines Vertreters des Deutschen Wetterdienstes (DWD) beantragt.
Je nach den Erkenntnissen der Experten müssen dann konkrete Beschlüsse für Strategien und Konzepte beschlossen werden. Einige SPD-Ortsvereine im Rhein-Sieg-Kreis, u.a. in Hennef, beschäftigen sich schon seit längerem mit der Wasser- und Trinkwasserversorgung. Henrik Schmidt, sachkundiger Bürger aus Hennef, weist darauf hin, dass es sich hier um ein komplexes Thema mit vielen Fragen handelt. Einerseits gibt es sicherlich weiteres Einsparpotential an Trinkwasser und Wasser in Industrie und in den Haushalten, andererseits dürfte die Landwirtschaft und hier insbesondere die Sonderkulturen des Obst- und Gemüseanbaus im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ggf. verstärkt Wasser benötigen. Ein wichtiges Thema ist auch, wie die Nitratwerte im Grundwasser weiter gesenkt werden können. Denn das Grundwasser im Rhein-Sieg-Kreis speist derzeit zur Hälfte das Trinkwasser im Rhein-Sieg-Kreis. Die andere Hälfte stammt weiterhin aus der Wahnbachtalsperre. Daher hat die SPD-Kreistagsfraktion auch beantragt, in einer Sondersitzung die Wahnbachtalsperre und die Trinkwasseraufbereitung des Wahnbachtalsperrenverbandes vor Ort zu besichtigen.