Keine Notunterkunft in Ruppichteroth – Bröltalhalle wird nicht zur Notunterkunft!

Dirk Schlömer (SPD) MdL

Die Veranstaltung startete pünktlich gegen 19:00 Uhr. Die Plätze in der Turnhalle waren fast alle mit interessierten Bürgern besetzt.

Zunächst erläuterte Bürgermeister Loskill den aktuellen Sachstand:
– Zur Zeit sind 145 Flüchtlinge im Gemeindegebiet untergebracht.
– Jede Woche werden 5 – 10 Flüchtlinge der Gemeinde zugewiesen.
– Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.
– Der Gertrudisstift wird für 10 Jahre angemietet. Die Umbaukosten betragen 150000-250000 €. Wegen der hohen Umbaukosten überläst die Katholische Kirche, der Gemeinde mietzinsfrei das Objekt. Es werden zukünftig dort 25 Flüchtlinge untergebracht sein.
– Erfreuliche Folge der Anmietung ist, dass dieTafel im Gebäude bleiben kann. Die Tafel hat nun 10 Jahre Planungssicherheit. Ca. 250 Personen erhalten Hilfe von der Tafel
– Durch 1 Flüchtling entstehen der Gemeinde Kosten in Höhe von 10000€- 12000€ pro Jahr
– Momentan bekommt die Gemeinde eine Kostenerstattung vom Land NRW in Höhe von 7000 €
– Im Sozialamt wird ein neuer Sachbearbeiter eingestellt
– 1 neuer Hausmeister wird ab Januar 2016 eingestellt

Zum Abschluss sagte Bürgermeister Loskill, dass er sich die Erstattung aller Kosten durch Land und Bund wünscht.

Anschließend erläuterte Dirk Schlömer (SPD – Landtagsabgeordneter) die Situation in Nordrhein Westfalen.
Er konnte Bürgermeister Loskill beruhigen. Zukünftig wird eine Pauschale, pro Flüchtling, pro Jahr, von 10000,-€ erstattet. Somit müßten alle Kosten die der Gemeinde entstehen gedeckt sein.
Weiterhin gab Herr Schlömer an, dass in NRW 275000 Asylanträge bis zum September 2015 gestellt wurden. Im gleichen Zeitraum wurden im Regierungsbezirk Köln 37000 Anträge gestellt. Alleine die Anzahl der Anträge in unserem Regierungsbezirk übertraf die in ganz Österreich gestellt wurden.
Maßnahmen der Landesregierung:
– Erhöhung der Unkostenpauschale auf 10000,-€
– Mehr Stellen für Lehrer und Polizisten

Anschließend berichtete Herr Schramm, Leiter des Arbeitskreis Flüchtlinge, über die Arbeit des Arbeitskreises. Er gab an, dass der Arbeitskreis dringend weitere Helfer zur Betreuung der Flüchtlinge sucht. Bisher hat der Arbeitskreis 65 ehrenamtliche Mitarbeiter.
Weiterhin teilte er mit, dass Aufrufe zu Sachspenden zukünftig auf der Homepage der Gemeinde und im Amtsblatt veröffentlicht werden.

Roland Goy, Wachleiter der Polizeiwache Eitorf, teilte eine erfreuliche Nachricht mit. Ruppichteroth ist die sicherste Gemeinde im Rhein Sieg Kreis, eventuell sogar in ganz Nordrhein Westfalen. Es gibt zur Zeit auch keine Hinweise dafür, dass sich daran etwas ändert.

Ralf Voigt (Vorsitzender SPD-Ruppichteroth):
In Ruppichteroth klappt die Eingliederung unserer Neubürger bisher reibungslos. Unser Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Helfern und der Gemeindeverwaltung. Unser Dank gilt auch den Ehrenamtlern in unseren Vereinen, die vorbildlich die Flüchtlinge aufnehmen und sich für deren Integration einsetzen.
Ich freue mich besonders, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Notsituation erkennt und die Integration der Flüchtlinge unterstützt, wie es auch unsere christliche Tradition vorschreibt!
Wir können stolz auf unsere Gemeinde sein! Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben kein Platz in unserem Ruppichteroth"